Geschichten aus dem Prenzlauer Berg

Sie tragen den Gedanken in sich demnächst in den Prenzlauer Berg zu ziehen. Ihr Makler spricht in den höchsten Tönen von dem „Trubel des Szenebezirks“ im „trendigen Bezirk Prenzlauer Berg, mit seiner attraktiven Kneipen- und Kulturszene“? Sie freuen sich auf „Nachtschwärmer und Kulturinteressierte“ und den „Kiez Prenzlauer Berg mit seinem vielfältigen kulturellen, gastronomischen und sozialen Angebot“. Sie wollen auch endlich mit ihrem persönlichen Umweltschutz beginnen und wollen deswegen in den „über Deutschlands Grenzen hinweg bekannte Prenzlauer Berg“ der ein „Inbegriff für eine neue, ökologisch bewusste Lebensart geworden“ ist.

Vergessen sie es, sie kommen 20 Jahre zu spät.

Früher war es hier wirklich so, an jeder Ecke ein cooler Mensch oder was Interessantes zu sehen. Aber dann aber kamen die Einwanderer. Nein, diesmal keine arme Flüchtlinge aus Syrien, sondern reiche Gelangweilte aus Schwaben. Sie wollten der erstickenden Enge in ihrem Ländle entkommen und dachten in einem hippen Szenebezirk können sie sich ja mal bespaßen lassen. Aber kaum hier angekommen fingen sie auch schon an zu jammern. PS: Der Begriff Schwabe ist hier und im Folgenden hauptsächlich als Synonym zu sehen für all die verklemmten Zugezogenen, die geschafft haben aus dem Prenzlauer Berg einen Yuppie Bezirk zu machen.

Die „Nachtschwärmer und Kulturinteressierte“ laufen ja auch nach 20:00 Uhr noch auf der Straße rum und die „attraktiven Kneipen- und Kulturszene“ lockt auch nach 20:00 Uhr noch Interessenten an und das das gesamte Jahr über. Der Markt am Kollwitzplatz weltbekannt, in der ganzen Stadt beliebt und so wunderschön szenig! Aber die fangen ja schon früh an aufzubauen und das nicht mal lautlos. Bei ihnen zuhause war es immer so schön ruhig und sauber.

Dann stehen sie also wutentbrannt mit ihrem Prosecco in der Hand auf dem was vom Markt noch übrig ist und verklagen die Stadt. Der Markt zieht seitdem verzweifelt immer hin und her. Er ist nur noch ein Schatten seiner selbst, nur um ein Plätzchen zwischen den ganzen klagenden Schwaben zu finden. Aber es wird immer schwieriger, die klagenden Einwanderer sind schon überall und sind sofort zur Stelle.

So schaut es heute aus im Prenzlauer Berg. Die Gegend rund um den Kollwitzplatz in Prenzlauer Berg ist edelsaniert, das Nachtleben vielerorts rausgeklagt worden. Auf der Straße merkt man sofort, das ist eine Anhäufung mittelständiger, angstgetriebener, scheinsouveräner und völlig unentspannter Zugereister. Der Prenzlauer Berg ist heute nur noch ein Hort ganz grausiger Soap-Opera-Darsteller und somit auch ein Paradebeispiel dafür, wie man die ursprüngliche unbequeme Bevölkerung rückstandslos aus ihren angestammten Wohngebieten entfernen kann. Damit hat man sogar eine Erwähnung unter dem Punkt Gentrifizierung in Wikipedia erreicht. Lediglich 17,3 Prozent der Bewohner im Jahre 2009 lebten laut einer Sozialstudie des Stadtplanungsbüros „PfE“ bereits vor 1993 im ehemaligen Sanierungsgebiet. Aktuelle Untersuchungen der Wohndauer in der Wohnung bzw. dem Gebiet verweisen auf nur noch geringe Anteile von Altmieter. Es handelt sich im Jahre 2015 dabei nur um 8 Prozent der Anwohner die bereits 1990 hier wohnten.

Und was machen die Politiker, die die die Gentrifizierung eines Bezirkes eigentlich verhindern sollen? Die gründen erst einmal eine Abteilung Milieuschutz. Zitat: Ziel dieser ist es, die Zusammensetzung der Wohnbevölkerung zu erhalten. Bewohner sollen nicht durch Luxusmodernisierungen und Mieterhöhungen verdrängt werden. Zitat Ende. Hat nicht geklappt Jungs. Da habt Ihr mal wieder jämmerlich versagt.

Ganz vorn beim Vertreiben der Eingeborenen ist da der Möchtegern Bürgermeister von Pankow, Stadtrat Jens-Holger Kirchner. Der wird nicht müde zu behaupten dass er aus dem Prenzlauer Berg kommt, obwohl er nicht mal in Berlin geboren wurde. Außerdem kokettiert er ständig vor der Presse damit dass er bei seinen Freunden und im Prenzlauer Berg als Herr „Nilson“ bekannt wäre, was sich auf die „Kinderbuchfigur mit den Wildgänsen bezieht“. Auch hier würde ich mir an seiner Stelle Sorgen machen, wenn ihn schon seine Freunde als bösartigen, faulen und arroganten Wichtel bezeichnen! Aber vielleicht hat er das Buch nicht mal gelesen, da die Hauptperson in dem genannten Buch „Nils Holgerson“ heißt und nicht Herr „Nilson“. Das wäre dann das kleine Totenkopfäffchen von Pippi Langstrumpf, auf alle Fälle glaube ich dass der Herr Nilson keine echten Freunde hat.

Zurück zur Person, er hat, nach eigenen Angaben, Tischler gelernt und dann, wie es sich für einen Grünen gehört, was mit Kindern gemacht. Ich glaube nicht dass man das „mitmachen“ in einem Zitat: „pädagogisch geprägten Wanderzirkus“ als Erzieherausbildung werten kann wie er es selbst gerne tut. Wer mehr über ihn wissen will sollte im Internet nachsehen, denn wenn ein Journalist im Prenzlauer Berg unterwegs ist, Herr Nilson findet ihn. Aber kommen wir zurück auf seine segensreiche Arbeit als Stadtrat.

Er hat die Parkraumbewirtschaftung in den Bezirk gebracht, aber gebracht hat es nichts. Außer dass wir jetzt auch noch für keinen Parkplatz bezahlen müssen. Es hat sich nämlich trotz vollmundiger Politiker Aussagen, das es 20 Prozent mehr Parkplätze geben soll, so was von gar nichts getan. Wenn Sie wissen wollen wie aussehen sollte, dann müssen Sie auf Berlin.de mal unter Parkraumbewirtschaftung suchen. Soll nach offiziellen Aussagen ein voller Erfolg geworden sein. Aber nicht für die Anwohner. Jeden Tag stehen die Autos in zweiter Reihe und hoffen dass mal ein Parkplatz frei wird. Im 10-Minuten Takt laufen die Mitarbeiter des Ordnungsamtes durch die Straßen mit Gier im Blick und Knöllchen in der Hand. Für Hundertausende Euro, welche den Anwohnern vorher abgepresst wurden, wurden Parkautomaten aufgebaut und den Ordnungsamts Läufern neue Uniformen spendiert. Wie viele Unternehmen aufgeben mussten weil keine Parkplätze mehr für die Kundschaft bereitstehen wird vorsichtshalber erst gar nicht gefragt.

Der Stadtrat Jens-Holger Kirchner hat sich dieses Jahr auch offiziell in die Reihe grüner Erziehungsdiktatoren eingereiht. Vier Wochen lang, so Kirchner, solle im Mai 2015 rund um den Helmholtzplatz in Prenzlauer Berg ein Festival der Elektromobilität stattfinden – bei dem nur Straßenbahn und Elektroautos fahren dürften, alle 20.000 Anwohner aber ihre Autos entfernen müssten. Herr Nilson aus dem Prenzlauer Berg hat offensichtlich die Augen immer geschlossen falls er sich mal im Kiez bewegt. Jetzt zitiere ich mal die Berliner Morgenpost vom 04.05.2014 „Dort gibt es mehrere Supermärkte, jede Menge kleiner und größerer Läden, Restaurants, Ärzte, Schulen, Kitas einen Seniorentreff – alle angewiesen auf Lieferverkehr und gute Erreichbarkeit. Rund um den Helmholtzplatz wohnen viele Familien, die nicht Fahrrad fahren wollen, sondern ihre Großeinkäufe mit dem Auto erledigen, die Kinder mit dem Pkw zur Schule bringen. All die Anwohner – wie auch ich -, die gerne Auto fahren, die auch im 21. Jahrhundert nicht auf diese individuelle Mobilität verzichten wollen, zahlen schon fürs Parken, nehmen all die Einschränkungen, die das Leben in der Innenstadt mit sich bringt, in Kauf. Niemanden behindern? Der Stadtrat will genau das: behindern und bevormunden.“ Zitat Ende. Dem grünen Erziehungsdiktator wurde aber diesmal noch der Riegel vorgeschoben, der Bezirksbürgermeister und andere politisch Verantwortliche wiesen den Plan strikt zurück. Mal sehen wie lange noch, seine Pläne selbst Bezirksbürgermeister zu werden hat er noch nicht aufgegeben. Er ist zurzeit nur in der falschen Partei. Aber das hat ihn noch nie gestört. Sein Weg führte über parteilos und den Linken, jetzt zu den Grünen, mal sehen wie es weitergeht.

Auf seinem Weg hat er das als Ekelliste bekannt gewordene „Smiley System zur Restauranthygiene“ etabliert, welche vielen alteingesessenen Lokalen das Leben, mit völlig unsinnigen und ständig wechselnden Vorwürfen, schwer machten. Als 2012 der Berliner Senat diese unsägliche Idee im Internet abschaltete, hatte er sein Ziel aber schon fast erreicht. Viele der Alteingesessenen hatte diese anmaßende Einmischung der Politik in die Wirtschaft nicht überlebt. Platz für neue Galerien und Designerläden war geschaffen. Nebeneffekt, die Mieten konnten ganz gewaltig erhöht werden. Von der alteingesessenen Gastronomie rund um den Kollwitzplatz hat meines Wissens, und ich lebe hier am Kollwitzplatz seit mehr als 27 Jahren, genau ein einziger Laden überlebt.

Unser geliebter Herr Nilson hat unter Umgehung der Gesetze und aus Geldgier die Sanierungsgebietspauschalen bewusst falsch berechnen, fehlerhaft begründen lassen und dann mit Gewalt deren Einziehung betrieben. Auch rechtswidrige und unwirksame Bescheide wurden unter Zuhilfenahme des Finanzamtes und massiver Bedrohung eingetrieben. Widerspruch und Einreden wurden nach jahrelanger Verzögerung nicht zugelassen. Ergebnis war wiederum das viele Alteingesessene die unter großen Entbehrungen ihre Wohnungen gekauft hatten, die rechtwidrigen Pauschalen nicht aufbringen konnten und die Wohnung verkaufen mussten. Ziel erreicht, Herr Nilson! Falls sie nach jahrelangen Rechtsstreit dann irgendwann vielleicht einmal Recht bekommen sollten, Pech gehabt die Wohnung ist nun das Doppelte wert aber nicht mehr dein Zuhause.

Er hat den Umbau der Kastanienallee in Gang gebracht und die Anwohner mit ständigem Gequassel in trügerischer Sicherheit gewiegt. Mit dem Erfolg dass auch dort jetzt keine Einheimischen mehr sich die Miete leisten können und die kleinen Szeneläden scharenweise aufgeben müssen. Ziel erreicht, Herr Nilson! Die Straße wurde massiv verengt und für die Straßenbahnhaltestellen stellenweise sogar vollständig entfernt. Dafür darf man jetzt aber durch die, ich zitiere: „Trendmeile – Fashion- und Designläden haben sich hier niedergelassen, und sie gilt als Treffpunkt für hippe Berliner und internationale Szenetouristen, was ihr den Spitznamen „Castingallee“ einbrachte, also hier darf man jetzt mit 50km/h durchfahren, vorher waren hier nur 30 erlaubt. Ein Schelm der glaubt dass Herr Nilson hier noch mit seinem Fahrrad durchfahren will. Ach sorry, Herr Kirchner fährt jetzt auch Auto, natürlich Opel, das Auto für den älteren Herren, die grüne Phase ist wohl durch.

Bezirksweit wurden in völlig sinnloser Weise die Kreuzungen künstlich verengt. Sehr oft erfolgte dies unter Beibehaltung der alten Bordsteinkanten so dass man heute noch sehen kann wie die Kreuzungen früher aussahen. Durch den Umbau der Kreuzungen und der damit verbundenen Einengung des Straßenraumes kommt es nun täglich zu Staubildungen incl. den damit verbundenen Hupkonzerten. Ein größeres Fahrzeug, ob Lieferdienst oder Paketzustellung in zweiter Reihe führt unweigerlich zum Stau. Krankenwagen oder Feuerwehr müssen teilweise warten bist die Transporter in zweiter Reihe weiterfahren. Wenn Touristenbusse oder Müllwagen versuchen diese „anwohnerfreundlichen“ Kreuzungen zum Abbiegen zu benutzen sind durch längeres Manövrieren Staus vorprogrammiert. Die durch diese Maßnahmen entstandene Luft- und Lärmbelastung wird nur noch durch die Ameisenstraßen ähnlichen Ströme von Fahrradfahren übertroffen die sich täglich durch die Straßen wälzen. Als Autofahren wird man rechts und links gleichzeitig überholt wenn man sich an die fast bezirksweiten Tempo 30 Zone hält und als Fußgänger ist man eigentlich nur noch auf dem Radweg vor diesen Fahrradterroristen sicher. Denn auf dem Radweg fährt kein einziges Rad, aber auf dem Bürgersteig und den Straßen lauthals schimpfend und in Kolonnen organisiert.

Jetzt kommt aber wieder unser „Herr Nilson“ ins Spiel. Das reicht ihm noch nicht, nun will er die Schönhauser Allee, eine der Haupttangenten der Stadt, zum Radweg machen. Er sieht sich hier als Erfinder des „Times Square“ in Berlin. Sein Größenwahnsinn hat einen neuen Namen. Erfahrungsgemäß dürfen dann zwischen den Fahrradterror auch mal Fußgänger mitlaufen. Derzeit versuchen auf der Schönhauser Allee ca. 4.500 Radler täglich die Fußgänger umzufahren oder zu umfahren, denn gegen die 25.800 Autos und die Straßenbahn M1 auf dem Asphalt haben sie keine Chance.( PS: In Berlin heißt das Ding immer noch Straßenbahn, ihr Zugereisten und Berlinhasser, nicht Tram!) Ausgerechnet hier will sich Jens-Holger Kirchner eine Fußgänger-Zone einrichten. Da passt es ja das die komplette Sanierung der Straße gerade erst ein paar Jahre her ist. Nun kann man ja schnell alles wieder wegreißen und den Parteifreunden die am Flughafen nicht ausgelastet sind ein paar neue Aufträge zuschustern. Was haben wir nur getan, dass diese grüne, deutschlandhassenden Päderastenpartei unsere Stadt zerstören will?

Und noch einmal die Frage: Was machen die Politiker, die die die Gentrifizierung eines Bezirkes eigentlich verhindern sollen? Sie haben reagiert und mehrere „soziale Erhaltungsgebiete“ in Prenzlauer Berg geschaffen. Unser geliebter Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung Jens-Holger Kirchner freute sich schon am 03.03.2015 diese Verordnung als großen Erfolg seiner völlig selbstlosen Arbeit vorzustellen. Kein Witz Leute, im Jahre 2015 reagiert der grüne Witzbold endlich. Kannst aufwachen, du kommst 25 Jahre zu spät, Du hast hier im Prenzlauer Berg jämmerlich versagt! Nachdem ALLE Kinder der Stadt im Brunnen gefallen und ertrunken sind, beginnt der Hofnarr mit Denken und beschließt ein Warnschild in Auftrag zu geben. Wen wollt ihr Hirnverweigerer hier verscheißern, wen wollt ihr denn noch beschützen, es ist doch keiner mehr da?

Diesem geistigem Ejakulat waren natürlich eingehende Untersuchungen dieser Gebiete vorrausgegangen. Tausende von Euros (die den Anwohnern vorher abgepresst wurden) brachten natürlich Ergebnisse. Achtung Spoiler und sie brauchen gute Nerven um diese Wahrheiten zu verdauen. Zitat: „Festgestellt wurde, dass bei Neuvermietungen in der Regel gleich die Miete erhöht wird“, sagt der Vorsitzende des Stadtentwicklungsausschusses der BVV, Roland Schröder. (Nein doch ohhh) „Außerdem werden zunehmend Mietwohnungen in Eigentumswohnungen umgewandelt. (Nein doch ohhh) Oft werden Wohnungen auch unangemessen teuer saniert, um dann die Miete zu erhöhen(Nein doch ohhh). Durch solche Prozesse bekommen wir eine ganz andere Bewohnerschaft in den Kiezen. (Nein doch ohhh)“ Zitat Ende.

Ehrlich, mir fällt hier nichts mehr ein. Für wie bescheuert halten uns diese Volkszertreter, um auch noch die Frechheit zu besitzen diesen geistigen Sondermüll den Leuten als Ergebnis „eingehender Untersuchungen“ die von unserem Geld finanziert wurden, zu präsentieren. Alles das hätte ihnen hier jedes Kind auf der Straße für einen Euro und einen Lutscher auch erklärt.

Das lässt eigentlich nur zwei Folgerungen zu, entweder verkaufen uns die Brüder für dumm, oder unsere Politiker sind noch dämlicher als wir jemals angenommen hatten.

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