Wahlkampf in Prenzlauer Berg 2016 – Herr Nilson will endlich auch mal können

Der Wahlkampf tobt in Berlin aber er tobt nur im Hintergrund. Aber warum denn WahlKAMPF? Wenn Politiker gute Politik machen würden, müssten sie ja nicht um die Wähler kämpfen. Ganz vorn dabei der Möchtegern Bürgermeister von Pankow Jens-Holger Kirchner. Damit dieser Mann endlich mal Bezirksbürgermeister werden kann, er hat dabei schon mehrfach versagt, brechen die Grünen sogar die eigenen Regeln. So ist es die Regel, dass als Bürgermeisterkandidat der Erstplatzierte der Wahlliste einer Partei gilt. Außer bei denen im Prenzlauer Berg, da wird der zweite Rang als Kandidat inthronisiert.

Dabei ist der Jens-Holger Kirchner nun wirklich kein passender Bezirksbürgermeister. Es kommt nicht aus Berlin und wohnt nicht mal in Pankow. Aber dafür hat er eine Nase wenn ein Journalist unterwegs ist. Den findet er sofort und erzählt ihm, auch wenn er es nicht wissen will, dass er ja ein Urberliner sei und seine Freunde ihn Nilson nennen. Dem schwedischen Romanhelden Nils Holgersson verdankt Jens-Holger Kirchner also seinen Spitznamen.

Kurz in Erinnerung gerufen, das ist der 14-jährige Nils Holgersson, der seinen Eltern nur Kummer macht, weil er faul, arrogant und bösartig ist. Und was wird aus solchen Jungen wenn sie erwachsen werden? Politiker! Also wenn mich meine Freunde so nennen würden…

Seine Vita lässt er gerne im Jahre 2001, da trat er den Grünen bei, oder besser 2006, da wurde er Bezirksstadtrat, beginnen. Aber ein paar der (übriggebliebenen) eingeborenen Prenzlauer Berger kennen ihn schon seit 1996. Damals 1996 organisierte er die Randale auf dem Kollwitzplatz. Die Berliner Morgenpost meldete damals

Zitat: „An Krawallen nach einem Straßenfest am Kollwitzplatz beteiligen sich mehrere hundert Jugendliche und junge Männer. Sie zünden Autos und ein Motorrad an. Die Polizei setzt Wasserwerfer ein. Erst in den frühen Morgenstunden entspannt sich die Lage.“ Veranstalter-„ Jens Holger Nilson Kirchner“, wie er sich damals selbst nannte.

Und der Spiegel vermeldete Zitat: „Vier Stunden später brennen Barrikaden, fliegen Steine, vernebelt Tränengas den Kollwitzplatz in Prenzlauer Berg. Die friedlich begonnene „Revolutionäre 1.-Mai-Demonstration“ mutiert zur Straßenschlacht.“ Organisator Jens-Holger Kirchner unser Bürgermeisterkandidat, der damals noch die Polizei als Bullen beschimpfte. YouTube Video

Es genügt nicht unfähig zu sein, man muss auch in die Politik gehen. Und heute ist er Bezirksbürgermeisterkandidat. Wie weit kann ein Wendehals den Kopf drehen bevor es ihm das Genick bricht? Aber auch er ist ja älter geworden, die Haare sind gegangen, dafür der Bauch gekommen, ob er dabei klüger wurde … dass wage ich zu bezweifeln. So mag er dann doch lieber ganz alleine regieren, ohne dass ihn das dumme Volk da reinredet. Sein „Tagesspiegel“-Zitat, dass direkte Demokratie „nicht unbedingt schlau sei“, gab da doch tiefe Einblicke in seine Denkstrukturen.

So wie er auch im April 2016 für einen Eklat sorgte. Da wurde im BVV-Ausschuss für Stadtentwicklung stundenlang diskutiert wie das Gebiet des ehemaligen Güterbahnhofs hinter dem Wohngebiet Ernst-Thälmann-Park zu nutzen sei. Es wurde eine kurzweilige Diskussion, bei der auch nach einer Stunde noch keine Einigung in Sicht war – außer bei der Frage des Städtebaulichen Wettbewerbs. Den befürworteten sie alle. Alle? Nein ein kleiner Nilson saß grinsend am Rande und sagte kein Wort. Wirklich nicht, der sagte gar nichts. Was an sich bei diesem Selbstdarsteller schon ungewöhnlich ist. Aber der Hammer war, dass er bereits zu diesem Zeitpunkt wusste dass die Senatsverwaltung diesen Punkt bereits abgelehnt hatte. Denn den Brief mit dieser Mitteilung hatte das Bezirksamt schon am Vortag in seinem Wissen versandt. Stadtrat Kirchner wusste also schon von der Senatsabsage, als sich die Abgeordneten im Ausschuss noch die Köpfe heiß redeten. Aber, und hier wiederhole ich mich er sagte ja bereits das direkte Demokratie „nicht unbedingt schlau sei“. Also wird er sich wohl prächtig dabei amüsiert haben wie die Dumpfbacken diskutierten und er schon wusste dass alles Makulatur ist.

Diese Art der diktatorischen Bevormundung zieht sich durch sein gesamtes „Arbeits“ kann man das nicht nennen, „Politikerleben“. So nannte ihn schon die Berliner Morgenpost im Mai 2014 einen grünen Erziehungsdiktator. Erinnern wollen wir hier nur an seine Idee und den Versuch der Etablierung einer Ekelliste, die vielen alteingesessenen Gaststuben die Existenz kostete bevor er endlich von der SPD gestoppt werden konnte. Viele der Alteingesessenen hatte diese anmaßende Einmischung der Politik in die Wirtschaft nicht überlebt. Platz für neue Galerien und Designerläden war geschaffen. Nebeneffekt, die Mieten konnten ganz gewaltig erhöht werden. Er selbst sieht das als „bundesweit beachteten Hygiene-Smiley für Gastro-Betriebe“ Selbstbetrug klappt!

Aber damit hat Mr. Gentrifizierung „himself“ ja Erfahrung. Hat er es doch geschafft fast 90% der ursprünglichen Bevölkerung des Prenzlauer Berg aus ihrer Heimat zu verdrängen und das Ganze auch noch als Erfolg zu verkaufen. Zitat Jens-Holger Kirchner: „Wenn sich nach 25 Jahren so ziemlich alles geändert hat – kann man nicht wirklich von Verdrängung reden, wenn fast 20 Prozent der damaligen Bevölkerung im Kiez wohnt“. Wie nennt man es denn dann wenn 85% der Bevölkerung weg sind? Sommerurlaub, Grippewelle? Nicht mal der selbst dort wohnende ehemalige Präsident des Deutschen Bundestages Wolfgang Thierse konnte hier diesem Despoten etwas entgegensetzen außer ohnmächtiger Wut und Sprüchen über Schwaben.

Und noch einmal die Frage: Was machen die Politiker, die die die Gentrifizierung eines Bezirkes eigentlich verhindern sollen? Sie haben reagiert und mehrere „soziale Erhaltungsgebiete“ in Prenzlauer Berg geschaffen. Unser geliebter Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung Jens-Holger Kirchner freute sich schon am 03.03.2015 diese Verordnung als großen Erfolg seiner völlig selbstlosen Arbeit vorzustellen.

Kein Witz Leute, im Jahre 2015 reagiert der grüne Witzbold endlich. (Kannst aufwachen, du kommst 25 Jahre zu spät, Du hast hier im Prenzlauer Berg jämmerlich versagt!) Nachdem ALLE Kinder der Stadt im Brunnen gefallen und ertrunken sind, beginnt der Hofnarr mit Denken und beschließt ein Warnschild in Auftrag zu geben.

Diesem seinem geistigem Ejakulat waren natürlich eingehende Untersuchungen dieser Gebiete vorrausgegangen. Tausende von Euros (die den Anwohnern vorher abgepresst wurden) brachten natürlich Ergebnisse. Achtung Spoiler! Sie brauchen jetzt starke Nerven um diese Wahrheiten zu verdauen. Zitat:

  • „Festgestellt wurde, dass bei Neuvermietungen in der Regel gleich die Miete erhöht wird“, sagt der Vorsitzende des Stadtentwicklungsausschusses der BVV, Roland Schröder. (Jetzt hören sie in Gedanken Louis de Funès mit seinem berühmten „Nein! Doch! Ohhh!“)
  • „Außerdem werden zunehmend Mietwohnungen in Eigentumswohnungen umgewandelt.“ („Nein! Doch! Ohhh!“)
  • „Oft werden Wohnungen auch unangemessen teuer saniert, um dann die Miete zu erhöhen“(„Nein! Doch! Ohhh!“).
  • „Durch solche Prozesse bekommen wir eine ganz andere Bewohnerschaft in den Kiezen.“ („Nein! Doch! Ohhh!“)“

Zitat Ende. Alles das hätte ihnen hier (früher) jedes Kind auf der Straße für eine Mark und einen Lutscher auch erklärt. Aber ein Gutachten für tausende von Euro schafft Freunde, wenn auch nicht unter der Bevölkerung, aber die braucht eh kein Politiker.

Sie werden es vielleicht nicht glauben, aber der Herr Kirchner war sich nicht zu fein seine Angestellten ein Buch schreiben zu lassen welches auch bei Amazon gelistet ist. Dort lässt er seine „Heldentaten“ ins rechte Licht rücken und sich selbst feiern. Natürlich als gebundene Ausgabe mit Hardcover und von Steuergeldern finanziert. Eine Lobhudelei wie sie Erich Honecker und die SED nicht besser hinbekommen hätten. Hier schmiert der Autor, die „Abteilung Stadtentwicklung Bezirksamt Pankow von Berlin “ ihrem Gott „Nilson“ den Honig ums Maul und bis in den Hintern rein. Diese Frechheit das doofe Volk seine Propaganda auch noch selbst bezahlen zu lassen ist seit dem Fall der DDR unerreicht. Journalistische Kompetenz sucht man in dem Buch indes vergeblich. Aber natürlich ließ sich der Auftragsgeber nicht lange bitten und steuerte auch selbst einen Beitrag bei. Ich kann leider nicht sagen wie er ist, ich schaffe es einfach nicht das Buch weiter zu lesen. Immer wenn mir nach einer Seite schlecht geworden, ist brauche ich eine längere Pause, nein eigentlich brauche ich jedes Mal einen Urlaub.

Aber er hatte in der Vergangenheit noch mehr solche Ideen auf Lager: So hat er die Parkraumbewirtschaftung in den Bezirk gebracht! Aber gebracht hat es nichts. Außer dass wir jetzt auch noch bezahlen müssen dafür keinen Parkplatz zu bekommen. Es hat sich nämlich trotz vollmundiger Politiker Aussagen, das es 20 Prozent mehr Parkplätze geben soll, so was von gar nichts getan. Wenn Sie wissen wollen wie es aussehen sollte, dann müssen Sie auf Berlin.de mal unter Parkraumbewirtschaftung suchen. Dort finden Sie in Buchstabenform gepresste feuchte Politikerträume. Soll ja nach offiziellen Aussagen ein voller Erfolg geworden sein! Leider nicht für die Anwohner. Jeden Tag stehen die Autos in zweiter Reihe und hoffen dass mal ein Parkplatz frei wird. Aber im 10-Minuten Takt laufen die Mitarbeiter des Ordnungsamtes durch die Straßen mit Gier im Blick und Knöllchen in der Hand. Für Hundertausende Euro, welche den Anwohnern vorher abgepresst wurden, wurden Parkautomaten aufgebaut und den Ordnungsamts Läufern neue Uniformen spendiert. Wie viele Unternehmen aufgeben mussten weil keine Parkplätze mehr für die Kundschaft bereitstehen oder das Parken dort teurer ist als das Produkt selbst, wird vorsichtshalber erst gar nicht gefragt. Seinem Ruf als „Parkplatzkiller“ widerspricht Kirchner aber trotzdem.

Dann durchzog ein krudes Hirn eine neue Idee: Vier Wochen lang, so Kirchner, solle im Mai 2015 rund um den Helmholtzplatz in Prenzlauer Berg ein Festival der Elektromobilität stattfinden – bei dem nur Straßenbahn und Elektroautos fahren dürften, alle 20.000 Anwohner aber ihre Autos entfernen müssten. Herr Nilson aus dem Prenzlauer Berg hat offensichtlich die Augen immer geschlossen, falls er sich mal im Kiez bewegt. Jetzt zitiere ich hier mal die Berliner Morgenpost vom 04.05.2014 Zitat: „Dort gibt es mehrere Supermärkte, jede Menge kleiner und größerer Läden, Restaurants, Ärzte, Schulen, Kitas einen Seniorentreff – alle angewiesen auf Lieferverkehr und gute Erreichbarkeit. Rund um den Helmholtzplatz wohnen viele Familien, die nicht Fahrrad fahren wollen, sondern ihre Großeinkäufe mit dem Auto erledigen, die Kinder mit dem Pkw zur Schule bringen. All die Anwohner – wie auch ich -, die gerne Auto fahren, die auch im 21. Jahrhundert nicht auf diese individuelle Mobilität verzichten wollen, zahlen schon fürs Parken, nehmen all die Einschränkungen, die das Leben in der Innenstadt mit sich bringt, in Kauf. Niemanden behindern? Der Stadtrat will genau das: behindern und bevormunden.“ Zitat Ende.

Er hat auch den Umbau der Kastanienallee in Gang gebracht und die Anwohner mit seinem ständigen Gequassel in trügerischer Sicherheit gewiegt. Er selbst meint ja er hätte „den Umbau der Kastanienallee ausgehalten.“ Mit dem Erfolg dass auch dort jetzt keine Einheimischen mehr sich die Miete leisten können und die kleinen Szeneläden scharenweise aufgeben müssen. Ziel erreicht, Herr Nilson! Die Straße wurde massiv verengt und für die Straßenbahnhaltestellen stellenweise sogar vollständig entfernt. Dafür darf man jetzt aber durch die, ich zitiere: „Trendmeile – Fashion- und Designläden haben sich hier niedergelassen, und sie gilt als Treffpunkt für hippe Berliner und internationale Szenetouristen, was ihr den Spitznamen „Castingallee“ einbrachte.“, also hier darf man jetzt mit 50km/h durchfahren, vorher waren hier nur 30km/h erlaubt. Ein Schelm der glaubt dass Herr Nilson hier noch mit seinem Fahrrad durchfahren will. Ach sorry, Herr Kirchner fährt jetzt auch Auto, natürlich Opel, das Auto für den älteren Herren, die grüne Phase ist wohl durch. Die Grünen, diese Ex-Revoluzzer, die ihre Ideale eingetauscht haben gegen Dienstfahrzeug und Pensionsanspruch.

Als grüner Stadtbildzerstörer hat er sich auch einen Namen gemacht. Bezirksweit wurden unter seiner Verantwortlichkeit in völlig sinnloser Weise die Kreuzungen künstlich verengt. Der gesamte städtebauliche Charakter des Prenzlauer Berg wurde komplett versaut. Aber sehr oft erfolgte dies unter Beibehaltung und Umbauung der alten Bordsteinkanten so dass man heute noch sehen kann wie die Kreuzungen früher aussahen. Durch den Umbau der Kreuzungen und der damit verbundenen Einengung des Straßenraumes kommt es heute täglich zu Staubildungen incl. den damit verbundenen Hupkonzerten. Ein größeres Fahrzeug, ob Lieferdienst oder Paketzustellung in zweiter Reihe führt unweigerlich zum Stau. Krankenwagen oder Feuerwehr müssen teilweise warten bist die Transporter in zweiter Reihe weiterfahren. Wenn Touristenbusse oder Müllwagen versuchen diese „anwohnerfreundlichen“ Kreuzungen zum Abbiegen zu benutzen sind durch längeres Manövrieren Staus vorprogrammiert. Die durch diese Maßnahmen entstandene Luft- und Lärmbelastung wird nur noch durch die Ameisenstraßen ähnlichen Ströme von Fahrradfahren übertroffen die sich täglich durch die Straßen wälzen. Als Autofahren wird man rechts und links gleichzeitig überholt wenn man sich an die fast bezirksweiten Tempo 30 Zone hält und als Fußgänger ist man eigentlich nur noch auf dem Radweg vor diesen Fahrradterroristen sicher. Denn auf dem Radweg fährt kein einziges Rad, aber auf dem Bürgersteig und den Straßen rasen sie lauthals schimpfend und in Kolonnen organisiert.

Jetzt kommt aber wieder unser „Herr Nilson“ ins Spiel. Das reicht ihm noch nicht, nun will er die Schönhauser Allee, eine der Haupttangenten der Stadt, zum Radweg machen. Er selbst wohnt hier ja nicht. Er sieht sich dagegen hier als Erfinder des Zitat „Times Square in Berlin“. Sein Größenwahnsinn hat somit eine neue Dimension erreicht. Erfahrungsgemäß dürfen dann zwischen all dem Fahrradterroristen auch mal Fußgänger mitlaufen. Derzeit versuchen auf der Schönhauser Allee ca. 4.500 Radler täglich die Fußgänger umzufahren oder zu umfahren, denn gegen die 25.800 Autos und die Straßenbahn M1 auf dem Asphalt haben sie keine Chance. (PS: In Berlin heißt das Ding immer noch Straßenbahn, ihr Zugereisten und Berlinhasser, nicht Tram!) Ausgerechnet hier will sich Jens-Holger Kirchner ein Denkmal mit einer Fußgänger-Zone errichten. Da passt es ja, dass die komplette Sanierung der Straße gerade erst ein paar Jahre her ist. Nun kann man ja schnell alles wieder wegreißen und den Parteifreunden die am Flughafen nicht ausgelastet sind ein paar neue Aufträge zuschustern.

Und dieser Mann steht da und will uns verkaufen wie gut er ist. Er hat seine Pläne endlich Bezirksbürgermeister zu werden noch nicht aufgegeben. Er ist zurzeit nur in der falschen Partei. Aber das hat ihn noch nie gestört. Sein Weg führte über parteilos und den Linken, jetzt zu den Grünen, mal sehen wie es weitergeht. Die SPD nimmt, glaube ich, gerade auch alles was nicht schnell genug wegrennen kann. Wenn die Rechten an Zulauf gewinnen, dann können sie sich bei solchen Politikern bedanken. Also wir sehen uns an der (Wahl)Urne, wenn wir wieder unser Stimmen beerdigen…

Liebe Politiker merkt euch das bitte: Ihr sprecht nicht für mich, Ihr sprecht nur für eure Clique und für die die euch bezahlen, Ihr sprecht nicht für mich!

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