Ja, ich gebe es zu, ich war auf mehr als einer dieser sogenannten Montagsdemos.

Ja, ich schäme mich dass ich diesen Rattenfängern auf den Leim gegangen und ihren Parolen geglaubt habe   …damals 1989!

Ja, ich bereue es zutiefst und möchte mich heute hier entschuldigen, dass ich das getan habe. Aber ich dachte doch ich kann etwas ändern, bin nicht nur ein kleines Zahnrad am Rande des Getriebes. Deshalb bin ich mitgelaufen, weil ich hoffte etwas ändern zu können, dass es sich zum Besseren wenden kann, dass Gerechtigkeit herrscht und … und … und … damals 1989.

Leider, leider haben wir aber 1989 gesiegt. Besser gesagt, wir haben alles verloren dachten aber wir hätten gewonnen. Aus der „Diktatur des Proletariats“ rutschten wir auf Knien in die Diktatur der Gier und des Geldes. Bevor wir es verstanden hatten, wurde aus unserem „Wir“ ein einsames „Ich“ im Zusammenleben der Menschen. Jeder versucht jeden um sein Geld zu bringen, Gier und „Geiz ist geil“ bestimmen seitdem unser Leben.

Das verdanken wir auch der angeblichen Wiedervereinigung. Der 2+4 Vertrag ist aber bis heute nicht in Kraft getreten. Wer den Vertrag liest wird feststellen, dass explizit ENTWEDER über das „vereinte Deutschland“ ODER über die „Bundesrepublik Deutschland“ und die „Deutsche Demokratische Republik“ gesprochen wird. Die BRD ist also juristisch gesehen NICHT das „vereinte Deutschland“ und darf nicht in seinem Namen sprechen. Anmerkung am Rande, auch die im 2+4 Vertrag geforderte Verfassung wird uns bis heute vorenthalten. Aber der 2+4 Vertrag wurde bis heute noch nicht vom vereinten Deutschland ratifiziert und ist somit noch nicht rechtskräftig. Warum? Zitat: 2+4 Vertrag Artikel 8 Abs.1:“Dieser Vertrag bedarf der Ratifikation oder Annahme, die so bald wie möglich herbeigeführt werden soll. Die Ratifikation erfolgt auf deutscher Seite durch das vereinte Deutschland. Dieser Vertrag gilt daher für das vereinte Deutschland.“ Zitat Ende. Und was hängt hinten am Vertrag: Eine Ratifikationsurkunde der Bundesrepublik Deutschland und keine der Deutschen Demokratischen Republik. Wir wiederholen noch einmal, im 2+4 Vertrag wird explizit entweder über das „vereinte Deutschland“ oder über die „Bundesrepublik Deutschland“ und die „Deutsche Demokratische Republik“ gesprochen. Gefordert war jedoch eine Ratifizierung durch das „vereinten Deutschland“ welches zu diesem Zeitpunkt hätte geschaffen sein können. Aber die DDR ist zehn Tage vorher, am 3.10.90 nach Artikel 23 GG der BRD „beigetreten“ worden. Die Präambel und der Artikel 23 des Grundgesetzes ist jedoch von dem damaligen amerikanischen Außenminister James Baker am 17.Juli 1990 in Paris gestrichen worden und war bis zum 25.12.1992 als „weggefallen“ markiert, also nicht mehr existent. Mit der Löschung dieses Artikels wurde der Geltungsbereich des GG gestrichen und somit ist die BRD als Verwaltungsorgan zu diesem Zeitpunkt erloschen. Noch schlimmer ist die Feststellung des Sozialgerichts in Berlin. Dieses stellte in einer Negationsklage unter Aktenzeichen S56 AR 239/92 vom 19.05.1992 fest, dass der so genannte „Einigungsvertrag“ vom 31.08.1990 (BGBL 1990, Teil II, Seite 890 ) ungültig ist, da man nicht zu etwas beitreten kann, was bereits am 17.07.1990 aufgelöst wurde. Die DDR ist somit nach einem, zu diesem Zeitpunkt nicht existierenden Artikel des Grundgesetzes, der nicht mehr existierenden BRD beigetreten. Kurze Zwischenfrage: Was ist der Unterschied zwischen Verfassung und Grundgesetz? Warum haben wir ein Grundgesetz ohne Geltungsbereich in dem ein ausländischer Außenminister einfach Artikel löschen kann. Versuchen Sie mal in der polnischen Verfassung einen Artikel zu ändern. Warum haben wir keine Verfassung aber einen Verfassungsschutz und ein Verfassungsgericht?

Und was war das für ein Beitritt. Der Bodensatz der westlichen Geschäftsleute stürzte sich auf die unwissenden und dummen Ossis. Denen konnte man ja alles verkaufen, alte kaputte Autos gingen weg wie warme Semmeln, Versicherungen aller Art wurden im Dutzend abgeschlossen und Sparkassen stellten Tische auf die Straße vor den Filialen um genügend Kredite vergeben zu können. 17 Millionen neue Kunden wollten erst einmal über den Löffel balbiert werden. Das neue Westgeld wurde den Leuten dann aber schneller aus den Händen gerissen als sie verstehen und lernen konnten, was da auf sie zu rollte.

Und es wurde schlimmer. Nun kam auch noch der Bodensatz der Westbeamten, wegen Gier und/oder Unfähigkeit im Amt, mit Buschprämie gelockt und in den Osten abgestellt. Dort wo sie herkamen waren sie dritte oder vierte Garnitur und hatten keine Aussicht auf eine Kariere. Doch als die DDR unterging, schickte man sie aus der westdeutschen Warteschleife in den Osten, wo sie schnell alle wichtigen Ämter in Politik, Justiz, Wirtschaft, Wissenschaft, bei Medien und Militär, an Hoch- und Fachschulen besetzten. Um aber Ihre Unfähigkeit zu kaschieren, führten sie die Rotation ein. So zogen sie weiter, von Amt zu Amt, von Posten zu Posten um auch ja alle Pfründe auszusaugen. Wir wissen bis heute nicht wie viele Kriminelle getarnt als Aufbauhelfer damals ihr Schäfchen ins Trockene brachten. Denn diese Kriminellen und die Treuhand verschacherten das Volkseigentum, Land, Wälder und Betriebe schneller als man kontrollieren konnte. Damit starteten sie den größten Ausverkauf der deutschen Geschichte. Das Volkseigentum wurde verschachert ohne das ein einziger aus diesem Volk jemals einen einzigen Pfennig davon abbekam. Ganz im Gegenteil, die Betriebe wurden ungeachtet deren Leistungsfähigkeit abgewickelt und/oder verkauft. Tausende Menschen gingen mit den vielen Versprechen der Politiker im Kopf, ihren neuen gebrauchten Autos unterm Hintern und einer Coca Cola Flasche in der Hand in die Arbeitslosigkeit. Wer hat das Geld bekommen, dass durch den Verkauf der DDR Grundstücke und anderem Volkseigentum eingenommen wurde? … und wieviel Geld wurde eingenommen?

Aber das passte ja der Westwirtschaft prima, brauchte sie doch die 17 Millionen neuen Kunden dringend. Die DDR war ja 1990 mit 86,3 Milliarden DM Schulden angeblich völlig pleite und musste von der BRD gerettet werden. Diese hatte jedoch zum selben Zeitpunkt 929 Milliarden DM Schulden, also mehr als das zehnfache. (Quelle Deutsche Bank 1992) Jeder DDR Bürger hatte somit 5.384DM Schulden, die Besser-Wessis dagegen jeder fast das Dreifache, genau 15.000DM. Wer hat hier also wen gerettet?

Aber der Durchschnittwessi hat davon nichts mitbekommen und glaubt heute noch der „Bild Zeitung“ das durch sein Geld und seinem äußerst selbstlosem Einsatz, er den gesamten Osten ganz alleine gerettet hat und jeder Ossi ihm persönlich nun lebenslangen Dank schuldet. Stopp, bei diesem Satz könnte manche schlichte Seele glauben, die Bild–„Zeitung“ wäre so etwas wie ein Presseorgan. Obwohl, fast stimmt es ja. Sie ist ein Organ, das sehr viel mit täglichen Pressen zu tun hat, eben ein Pressorgan.

Aber von diesem geistig schlichten Menschentyp kommen dann die Sätze wie: „Die sollen erst einmal arbeiten lernen.“ Sofort lacht jeder normale Ossi spontan laut auf. Denn wenn wir eines gelernt haben, dann das der normale Wessi mehr Schauspielunterricht als Schulunterricht genossen hatte. Und heute nach über fünfundzwanzig Jahren Zusammenleben kommen nach meinen Erfahrungen solche beleidigenden Aussagen nur noch aus dem Westlager. Aber wir wissen ja schon lange: Zeig einem schlauen Menschen einen Fehler und er wird sich bedanken. Zeig einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.

Fassen wir das kurz zusammen, 2+4 Vertrag noch nicht ratifiziert oder in Kraft gesetzt und der Beitritt unwirksam weil juristisch mehr als zweifelhaft. Aber wo leben wir denn dann heute? Die BRD ist kein Staat. Das hat sie selbst eingeräumt. Der völkerrechtliche Status der Bundesrepublik Deutschland sorgt immer wieder für Streit. Die Bundestagsfraktion der Partei Die Linke wollte es genau wissen und stellte im Mai 2015 eine Kleine Anfrage an die Bundesregierung. Ist das Deutsche Reich untergegangen und die Bundesrepublik Deutschland sein Rechtsnachfolger? Die Antwort lautete: Nein. Vielmehr existiere das Deutsche Reich weiter, allerdings sei die BRD mit diesem als Völkerrechtssubjekt identisch. Sorry Jungs wenn ich das nicht verstanden habe. Ich lebe jetzt also im Deutschen Reich das sich BRD nennt, aber eine Staatsangehörigkeit BRD gibt es nach deren eigener Aussage nicht. Dann ist die BRD kein Staat sondern nur eine Verwaltungseinheit der Alliierten oder wie das mal im Internet genannt wurde: „ein alliiertes Kriegsgefangenenlager mit eingebauter Staatssimulation“

Und was haben wir daraus gelernt? Man braucht nicht unbedingt eine Diktatur um ein Volk in Knechtschaft oder als Geißel zu halten, das kann man durch Geldgier und Schulden viel besser regeln! Denn niemand ist hoffnungsloser versklavt als jene, die fälschlicherweise glauben, frei zu sein.

Fragt nicht woher ich es habe, aber dieses Zitat ist so gut dass ich es mir gemerkt habe ohne mir den Kontext oder die Quelle zu merken. Der Autor möge es mir verzeihen, ich bin ja kein Politiker und schreibe auch keine Doktorarbeit. Zitat: Jeder Deutsche hat die Freiheit, Gesetzen zu gehorchen, denen er niemals zugestimmt hat; er darf die Erhabenheit des Grundgesetzes bewundern, dessen Geltung er nie legitimiert hat; er ist frei, Politikern zu huldigen, die kein Bürger je gewählt hat, und sie üppig zu versorgen ‑ mit seinen Steuergeldern, über deren Verwendung er niemals befragt wurde. Insgesamt sind Staat und Politik in einem Zustand, von dem nur noch Berufsoptimisten oder Heuchler behaupten können, er sei aus dem Willen der Bürger hervorgegangen.

Enden möchte ich deshalb mit einem Gedicht von Theodor Körner 1791-1813

Noch sitzt ihr da oben, ihr feigen Gestalten.

Vom Feinde bezahlt, dem Volke zum Spott!

Doch einst wird wieder Gerechtigkeit walten,

dann richtet das Volk, dann Gnade Euch Gott!

 

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